top of page

Etwas weniger "damit"

Aktualisiert: 19. Sept.

Weißt du, was mir signifikant auffällt, wenn ich mit Menschen rede? Ganz egal, ob es Pädagogen sind oder Eltern?

Pausenlose Rechtfertigung. Wenn ich in einer Klasse stehe und auf ein Ampelsystem schaue und anmerke "Oh, ihr arbeitet mit dem Ampelsystem." Folgt meist ein "Ja, damit...!"

Oder: "Ja, sonst....!"

Dabei habe ich nur gesagt, was ich gesehen habe.

Kennst du das Ampelsystem? Es zeigt eine Ampel grün, gelb, orange, rot und wenn die Kinder verwarnt werden, weil sie zum Beispiel quatschen und damit nicht aufhören, kann es passieren, dass sie von grün -alles ok- zu - gelb, pass auf - rutschen.

Das kann man gut finden oder nicht, hilfreich oder nicht, darum geht es mir nicht. Es geht mir darum, dass der Antreiber immer mehr im "damit" liegt.

"Ich gehe mit meinem Kind zur Ergo, damit es später keine Probleme hat"

"Wir müssen diese Testung durchführen, damit wir die Integrationskraft bekommen!"


Ich finde das ganz spannend, dass das "Ich" in die Zukunft schauen kann. Nichts für ungut, ich schätze Ergotherapeuten sehr und I-Kräfte sind ein Geschenkt für die Kinder - DANKE für eure Arbeit.

Mir fehlt bei dieser Betrachtungsseite nur das "Für-mich".

Wir suchen das Handlungsfeld im Außen und gleichzeitig in der Zukunft. Wir wissen nicht, was in einer Stunde ist, planen aber Jahre im Vorfeld. Jetzt magst du sagen, dass es bei diesen Beispielen doch total Sinn macht. Gib Acht, ich nenne dir ein greifbares Beispiel:

"Jetzt setz dich endlich bei deinem Kind durch, damit es dir später nicht auf der Nase rum tanzt!"

"Du hast jetzt Fernsehverbot, damit du dir mal klar machst, was falsch an deinem Handeln war!"

Ich weiß nicht, wie du das siehst, mir fehlt da die menschliche Verbindung, das dafür.


Wir liegen nicht irgendwann auf dem Sterbebett und sagen uns "Wie gut, dass ich mich da damals durchgesetzt habe, bei meinem Kind!"

Das wird nicht passieren.

Ich weiß nicht, was dich gerade umtreibt, aber nehmen wir das leidige Thema Hausaufgaben, dein Kind möchte keine Hausaufgaben machen.

  1. Version: Damit du keinen Ärger bekommst, machst du Hausaufgaben.

  2. Version: Lass uns mal überlegen, was hast du davon, wenn du die Hausaufgaben machst. Was brauchst du, damit dir das gelingt.

Natürlich besteht so oder so die Möglichkeit, dein Kind macht seine Hausaufgaben nicht, weil seine Antwort lautet "Was habe ich davon? Zeitverlust!"

Was passiert genau, wenn die Hausaufgaben nicht da sind? Fällt dann die Sonne auf die Erde? Nein, das Kind lernt Ursache und Wirkung und darf dann entscheiden, möchte ich das oder nicht. Es bekommt sein dafür.


Wir brauchen die Testung für mehr Perspektiven und Verständnis.

Wir gehen zur Ergo für mehr Stabilität und Wohlbefinden im Alltag.


Wie hört sich das an?


Lass uns zukünftig mehr "Für mich, für uns" ins Leben bringen. Du wirst schnell spüren, dass sich der Alltag damit leichter anfühlt.


Alles Liebe

Ramona



 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Kinder als Spiegel

Wir haben heute den 30.09. und ich bin ein bisschen aufgeregt. Morgen geht mein erster Newsletter raus und ich hoffe, dass alles klappt...

 
 
 

Kommentare


bottom of page